Sportmotivation

Talent ist nur Übung & Übung macht den Meister!

Einige von uns denken bei dem Begriff Workout an ein paar Stunden pro Woche in einem Fitnessstudio. Eine lästige Pflicht, die man schnellstmöglich hinter sich bringen will oder eine kurze Pause, die für Endorphine sorgt, bevor wir uns wieder dem Alltag zuwenden. Dabei ist es viel mehr als das: Fitness ist entscheidend für unser körperliches und mentales Wohlbefinden und so nicht nur ein isolierter Alltagsabschnitt. Wie ein ständiger Begleiter durchdringt sie unseren Tagesrythmus und gerade deswegen ist es von essentieller Bedeutung, dass wir lieben, was wir tun. Ich kann euch nur ein paar Tipps geben, wie ich es täglich schaffe Sport in meinen Alltag zu integrieren: 

Schritt 1: Warum möchte ich Sport machen und was will ich damit erreichen

Zunächst sollte bei der Suche nach der richtigen Sportart bereits vorher auf ein Ziel abgestellt werden. Ob zum Abnehmen, zur Gesundheitsförderung, um das Selbstbewusstsein zu stärken oder einfach nur den Körper zu formen und besser wahrnehmen zu können: Beim täglichen Training setzen wir Endorphine frei, die uns zufrieden und selbstbewusst machen, unsere Leistungsstärke und Konzentrationsfähigkeit steigern und sogar Schmerzen lindern können. Allerdings passt nicht jede Sportart zu den jeweilig individuell gesetzten Zielen. Deshalb ist es um Spaß am Sport zu entwickeln absolut notwendig, dass das längerfristige Ziel mit der Sportart übereinstimmt. Wagt euch also daran euere persönlichen Vorstellungen zu verwirklichen. 

Schritt 2: Die richtige Sportart finden

Um Freude am Sport zu finden, ist die richtige Sportart das A und O. Was einem nicht liegt wird meist nicht motivierend enden. Wichtig ist allerdings: Man muss nicht richtig gut sein um anzufangen, aber anfangen um richtig gut zu werden! Ausreden, wie dafür bin ich doch schon zu alt oder das lerne ich doch nie, zählen nicht. Probieren geht über studieren. Ihr habt irgendwo etwas aufgeschnappt und wollt es unbedingt lernen? Na dann los! Wenn man es nie versucht hat, woher sollen man wissen ob es klappt? Allerdings reicht ein einmaliges Experiment dazu meist nicht aus. Gerade die Anfänge sind schwer und anstrengend, weshalb viele einfach wieder aufgeben. Hier gilt: Dran bleiben! Ich teste eine neue Sportart immer mind. 21 Tage bis ich eine abschließende Bewertung treffe. Innerhalb von drei Wochen schleicht sich in das anfängliche Probieren eine gewisse Routine ein, die den Alltag verändert. Jetzt könnt ihr entscheiden, ob diese Routine eueren Tagesablauf bereichert oder ob ihr bereits bei dem Gedanken an das tägliche Sportprogramm mit einem Kloß im Hals nach einer Ausrede sucht. 

Schritt 3: Die Mischung machts

Ihr habt eine Sportart gefunden, die euch wirklich Freude bereitet? Perfekt! Aber dabei muss es doch nicht bleiben, oder? Gerade ein abwechslungsreiches Training fördert gezielt den Muskelaufbau. Täglich der selben Belastung ausgesetzt zu sein schwächt die Muskulatur und kann zu dauerhaften Schäden führen. Und wer will schon 24/7 den selben Tagesablauf durchleben? Selbst Profisportler bringen täglich Abwechslung in ihr Training: Eine Mischung aus Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit ist sinnvoll. Ich unterteile meine Woche in Reiten, Ballet, Yoga, Laufen und Krafttraining. Die Meisten kennen mich als Dressurreiterin. Ballett und Yoga helfen mir dabei auf dem Pferd Balance zu entwickeln. Das Krafttraining unterstützt den Aufbau meiner Muskulatur und fördert eine korrekte Haltung. Beim Laufen kann ich an meiner Kondition und meinem Durchhaltevermögen arbeiten. So gelingt es mir mein Training abwechslungsreich zu gestalten und gerade in Zeiten wie diesen individuell auf die äußerlichen Gegebenheiten und Bedingungen reagieren zu können. 

Schritt 4: Die richtige Zeit und den perfekten Ort finden

Früh am morgen, in der Arbeitspause oder lieber am Abend – jeder hat eine favorisierte Tageszeit, während der er Sport betreibt. Dabei kann die Leistungsfähigkeit, angepasst an den natürlichen Biorythmus, im Einzelnen deutlich variieren. Unsere innere Uhr, die auch die Ausschüttung der Hormone im Körper mitbestimmt, dominiert die persönliche Fitness während des Tagesrythmus. Ich bin ein wahrer Morgenmensch und Abends deshalb kaum mehr belastbar. Direkt nach dem Aufstehen kann ich besonderes im Ausdauerbereich große Leistungen erzielen. In den Mittagspausen powert mich Krafttraining nicht komplett aus, sondern gibt mir Endorphine und Energie für die Nachmittagsarbeit. Am Abend bringt mich ein ausgedehntes Stretching auf andere Gedanken und entspannt mich. Bei einigen meiner Trainingspartner sieht das ganz anders aus. Es ist also wichtig seinen eigenen Tagesrythmus zu finden und Sport individuell darin einzubauen. Ausprobieren hilft: Unterteilt euch den Tag in 5 Zeitslots, während derer ihr jeweils einige Ausdauer-, Kraft- und Beweglichkeitsübungen absolviert. Wann fallen sie euch besonders leicht? Das ist die perfekte Zeit für euer individuelles Trainigsprogramm. 

Auch bzgl. des richtigen Ortes ist Experimentieren gefragt. Nicht alle Sportarten sind von vorne herein an ein bestimmtes Umfeld gebunden. Sicher, das Dressurreiten ist zweifelsohne ohne eine Outdooraktivität kaum möglich und die Ballettstange steht immer im Studio, allerdings kann ich bzgl. Kraftsport und Laufen zwischen Studio und Natur wählen. Ich liebe Sport in der Natur, bin jedoch nicht gerade ein Schlechtwettermensch. Bei Regen, Sturm oder übermäßiger Hitze ziehe ich es vor dem Wetter zu weichen und mich in den Schutz einer Überdachung mit Klimaregelung zu begeben. Findet den perfekten Platz für euch, denn bald schon wird es einer euerer Lieblingsplätze werden.  

Schritt 5: Pausen einlegen

Oft fällt es schwer einmal angefangen wieder einen Gang runterzuschalten und sich die dringend benötigte Sportpause zu gönnen. Dabei ist für die Regeneration des Muskels mind. ein regelmäßiger Restday pro Woche von besonderer Bedeutung. Zu übersteigertes, durchgängiges Training ohne jegliche Erholung ist kontraproduktiv für den Muskelaufbau. Muskeln, Sehnen, Gelenke und Knochen werden durch intensives Krafttraining und ausgiebige Cardio-Einheiten enorm beansprucht. Aber nicht nur der Körper braucht Erholung um beim nächsten Training wieder alles geben zu können: Auch mental bedeutet durchgängiges Training immer Stress, was leicht zu einer Senkung des Motivationslevels führen kann. Auch wenn Restdays also im ersten Blick als Zeitverschwendung erscheinen, sind sie für eine langfristige Erfolgsstrategie unabdingbar. Und eine Trainingspause muss ja nicht gleich Extrem-Couching bedeuten: Ein Spaziergang, eine Auszeit in der Sauna, eine Massage oder etwas Yoga bereichern Körper und Seele. 

Schritt 6: Ziele setzen

„Ohne ein großes Ziel verirrt man sich leicht in den Nebenstraßen und Sackgassen des Lebens“, hat schon Erfolgsautor Alfred Selacher gesagt. Ziele sind die Grundlage jeden Erfolgs. Sie machen die Aufgabe leichter, da man seine Anstrengung fokussieren kann. Formuliert also ein klar definierbares Ziel, welches ihr mit der jeweiligen Sportart oder mehreren Sportarten in Kombination erreichen wollt. Dabei ist es wichtig, dass das Ziel zwar real erreichbar ist, aber trotzdem genügend Herausforderung bietet. Ist das Ziel noch weit entfernt? Macht nichts: Auch Zwischenziele machen den Weg zum Enderfolg leichter. Deadlines helfen dabei ein Resume zu ziehen. Ist erst die erste Stufe der Treppe erklommen, steigt die Motivation zum Weitermachen exponentiell. 

Schritt 7: Erfolge und Misserfolge verzeichnen

Die Vorbereitung lief optimal, man steht zuversichtlich am Wettkampfstartpunkt und dann passiert es: Zack, Ziel verfehlt! Misserfolge bei Wettkämpfen, sportliche Tiefs und Leistungseinbrüche erlebt jeder, ob Profisportler oder Hobbyathlet. Die Ursachen sind dabei meist vielschichtig. Enttäuschung macht sich breit und der Gedanke ans Aufgeben liegt nahe. Hier ist es zunächst wichtig nach den Gründen für das Misslingen zu suchen. Anfängliche Niedergeschlagenheit ist ganz normal, wenn allerdings der erste Frust abgeebt ist, kommt das Wichtigste: Den Misserfolg als Chance sehen sich weiterzuentwickeln! Sind erst einmal die Gründe für das Scheitern bekannt, können zukünftig Veränderungen getroffen werden. Der erste Schritt zum wachsenden Erfolg ist getan. 

Allerdings ist es ebenso wichtig, jeden bereits errungenen Erfolg zu verzeichnen. Gerade die Erfolge sind es nämlich, die uns Motivation und Kraft geben den Trainingsweg weiterzugehen. Als ich ein kleines Mädchen war, stand ich oft vor der Schleifenwand meiner Trainerin und erträumte mir einmal genauso viele Schleifen wie sie im Dressursport sammeln zu können. Realistisch gesehen ist das bei einer Hobbyreiterin im Vergleich zu einer Berufsreiterin eher unwahrscheinlich. Seit meinem ersten Turnier habe ich jedoch jede einzelne Schleife in einer Kiste gesammelt: Hinten beschriftet mit Platzierung, Wertnote und Pferdenamen. Immer wenn ich ins Zweifeln komme, öffne ich die Kiste und betrachte die Schleifen. Dann erinnere ich mich schnell an das befreiende Gefühl von galloppierten Ehrenrunden und das Lächeln beim letzten Haltung und Grüßen, wenn mir nach einer perfekten Prüfung die Zügel aus der Hand fallen. Danach fühlt sich mein ursprünglicher Misserfolg bereits nicht mehr so beklemmend an und ich weiß: Ich mache weiter, weil ich gerade diesen Sport liebe! 

Schritt 8: Disziplin

Schon Abraham Lincoln hat gesagt: „Disziplin ist die Wahl zwischen dem, was du gerade möchtest, und dem, was dir am meisten am Herzen liegt!“ Dieses Credo ist nicht nur im Sport, sondern in der gesamten Lebensgestaltung von essentieller Bedeutung.  Ich werde oft gefragt, wie ich es schaffe so diszipliniert zu sein: Ehrlich gesagt steige ich nicht jeden Morgen aus dem Bett und freue mich auf die morgendliche Trainingseinheit. Zwar ist sie für mich inzwischen zur Routine geworden, aber oft muss ich mich selbst zum durchhalten zwingen. Was mich antreibt sind meine langfristigen Ziele, die ich nur durch konsequentes Training erreiche, und das gute Gefühl nach einem absolvierten Workout. Danach starte ich zufrieden und voller Selbststolz in den Tag. 

Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen motivieren: Für jeden gibt es eine perfekte Sportart, man muss sie nur finden! 

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